Geschichte
Zur römischen Geschichte Tarragonas siehe Hauptartikel: Tarraco
218 v. Chr. eroberten die Römer die iberische Stadt und machten sie unter dem Namen Tarraco zur Hauptstadt der Provinz Hispania citerior, später Tarraconensis. 27 v. Chr. errichteten sie einen Tempel zu Ehren des Augustus und Jupiters.
In Tarragona gibt es viele römische Monumente: das Amphitheater, den Circus, das Forum Romanum, das Grabmonument Torre dels Escipions, den Triumphbogen Arc de Berà, das Mausoleum von Centcelles und die Aquäduktbrücke Aqüeducte de les Ferreres (auch Pont del Diable genannt). Im Jahre 2000 wurde das archäologische Ensemble von Tarraco zum UNESCO-Welterbe erklärt. Bei aktuellen Bauarbeiten werden immer wieder Reste alter römischer Bauten entdeckt. Auf Bitten der Archäologen werden daraufhin die Bauarbeiten oft zum Verdruss der Bauherren unterbrochen.
Der Passeig Arqueològic (Archäologische Promenade) zieht sich entlang der Stadtmauer hin, die den römischen Geschichtsschreibern Livius und Plinius zufolge auf die Scipionen im 3. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht, anderen Ansichten nach wegen der zyklopischen Steinblöcke von mehreren Tonnen, die ohne Fugen zusammengefügt wurden, älter sein dürfte. Im Museu Arqueològic werden römische Exponate ausgestellt, zu denen auch sehenswerte Mosaike, insbesondere ein Medusenhaupt gehört. Neben dem Museum befindet sich das römische Prätorium aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., das hier eine quadratische Form hatte und im Mittelalter heftigen Veränderungen unterworfen war. Das Amphitheater liegt unmittelbar an der Küste und war Schauplatz des Märtyrertods des Bischofs Fructuosus und der Diakone Augurius und Eulogius während der valerianischen Christenverfolgung. In der Spätantike war Tarragona bedeutender Bischofssitz.
Im Jahre 476, nach dem Fall Roms und dem Untergang des weströmischen Reiches, wurde Tarragona von den Westgoten unter ihrem König Eurich eher besetzt als erobert. Die Westgoten übernahmen die städtischen Strukturen und stellten eine dünne Oberschicht. Das Ende der aus der Antike überkommenen Verhältnisse kam mit der Ankunft der Mauren; um 716 eroberte al-Hurr die Stadt. Die Stadt lag danach in Ruinen und war bis zur Reconquista im 12. Jahrhundert weitgehend unbesiedelt.
1118 eroberte Raimund Berengar III. Tarragona, nachdem er seinen Machtbereich schon bis vor die Tore der verlassenen Stadt ausgedehnt hatte, und baute sie als Hauptsitz der Kirche in Katalonien wieder auf (zuvor waren die Katalanen kirchlich abhängig vom Erzbistum Narbonne). Dabei wurde die noch erhaltene römische Stadtmauer wieder instand gesetzt.
Während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel wurde Tarragona vom 3. Mai bis zum 28. Juni 1811 belagert und schließlich erstürmt (Belagerung von Tarragona).